Die Geheimnisse erfolgreicher Unternehmertöchter.

Meine Gespräche mit Unternehmertöchtern fördern oft zu Tage, was Hannspeter Riedel in seinem Buch „Unternehmensnachfolge regeln“ 2000 formulierte: „Fast 90 % der Unternehmer wünschen sich nach einer Umfrage, dass im Rahmen einer familieninternen Übergabe der älteste männliche Sprössling, soweit vorhanden, die Firma übernimmt. Völlig verdrängt wird dabei, ob der Junior überhaupt die Fähigkeiten und das Interesse hat, das Unternehmen zu leiten. Es ist schon erstaunlich, der ansonsten kühl und nüchtern kalkulierende, nach neuesten Managementmethoden seinen Betrieb führende Unternehmer fällt bei dieser Grundsatzentscheidung in nicht mehr zeitgemäßes Patriarchdenken zurück.“

Die Töchter fühlen sich oft als eine Art Notlösung für die Eltern. Dabei sind sie nicht selten ideal vorbereitet durch eine branchennahe Ausbildung, ein Studium und vielfältige Berufs- und Führungserfahrungen außerhalb des Familienunternehmens. Und konfrontiert mit den Erwartungen und Vorbehalten der Elterngeneration. So werden hohe Sicherheitsbedürfnisse, mangelnde Führungsstärke, fehlende Akzeptanz bei den Geschäftspartnern, eine starke familiäre Belastung und die Scheu vor Männerbranchen als Argumente ins Feld geführt, die gegen die Nachfolge der Töchter sprechen.

Aus meiner Sicht sind dies überwiegend vorgeschobene Argumente, die nicht selten nagende Selbstzweifel auslösen:

Eine 44jähirge Bestattermeisterin ist seit inzwischen 10 Jahren neben ihrem älteren Bruder im Familienbetrieb. Doch noch immer sieht ihr Vater den weniger qualifizierten Sohn als Nachfolger, ohne zu erkennen, dass dieser den Beruf nur auf Druck seines Vaters gewählt hat und im Gegensatz zu seiner Schwester keinerlei Freude an der Bestattertätigkeit hat. Die Tochter wird regelrecht disqualifiziert mit der Folge, dass sie ihre eigenen Leistungen abwertet und stark an sich zweifelt.

Dabei lebt sie die wesentlichen Merkmale erfolgreicher Unternehmertöchter: Sie hat einen kooperativen Führungsstil. Als Erste unter Gleichen gibt sie den Ton an und schafft es gleichzeitig, die Stimmen ihrer Mitarbeiter zu berücksichtigen. Sie fördert ihre Mitarbeiter und hebt somit wesentlich die Motivation.

Sie hat keinerlei Scheu vor der Männerbranche. Eher im Gegenteil zeichnet sich ihre Arbeit durch besonders hohes Einfühlungsvermögen und emotionale Begleitung der Trauernden aus.

Sie lebt ein für ihre Situation perfekt gestaltetes Work-Life-Balance-Konzept. Auf ihre Bedürfnisse angepasste Geschäftsprozesse machen es ihr möglich, sich im Berufsleben zu engagieren und gleichzeitig ein ausgeglichenes Familienleben als Mutter von zwei Kindern zu führen. Ihr Arbeitszeitmodell fördert ebenso die Motivation ihrer Mitarbeiter wie es sie zur gesellschaftlichen Vorbildfunktion macht.

Sie hält bereits über Jahre engen Kontakt zu Beratern und der Hausbank des Unternehmens, die in ihr als   Nachfolgerin beste Zukunftsaussichten sehen und einer Übernahmefinanzierung zustimmen.

Kraftvolle Merkmale für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge und kein Grund sich zu verstecken! Weder für unsere Bestatterin, noch für Sie als Unternehmertochter!

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