Eine Erfolgsgeschichte der Selbstermächtigung
Ein Unternehmerpaar mittleren Alters kommt zu mir ins Coaching, in dem sich schnell zeigt, dass es um die Gleichberechtigung im Familienunternehmen geht. Seit 25 Jahren führen sie gemeinsam die Lebensmittel-Einzelhandelskette, die der Mann vom Vater übernommen hat – er als Geschäftsführer, sie als Einkaufsleiterin. Der nächste Schritt steht bevor: die Nachfolge. Ihre Kinder, noch mitten in Studium und Ausbildung, sollen den Betrieb später übernehmen – so die ersten Gedanken. Doch bereits im ersten Gespräch zeigt sich: Es gibt unterschiedliche Vorstellungen.
Die Ehefrau widerspricht ihrem Mann mehrfach, ihre Haltung wird immer deutlicher: Sie möchte nicht, dass die Kinder die Nachfolge antreten. Als ich nach den genauen Vorstellungen des Geschäftsführenden Gesellschafters frage, reagiert sie verärgert: „Wir entscheiden doch alles gemeinsam. Warum sprechen Sie in diesem Zusammenhang nur meinen Mann an? Ich fühle mich nicht gesehen und gehört!“
Nach diesem emotionalen Austausch verging einige Zeit, bis sie mich erneut kontaktierte. Mit einer erfreulichen Nachricht: Sie ist nun ebenfalls Geschäftsführerin und hat 45 % der Anteile von ihrem Mann übertragen bekommen. Stolz zeigte sie mir die überarbeitete Website des Unternehmens, auf der nun auch ihre Leistungen und ihr Beitrag zum Unternehmenserfolg klar gewürdigt wurden.
Dieser Wandel war entscheidend
Mein Verhalten hatte die Unternehmerin dazu gebracht, sich ihrer Rolle bewusst zu werden: Als Einkaufsleiterin ohne Anteile fühlte sie sich nicht als gleichwertige Unternehmerin neben ihrem Mann – auch wenn er sie immer als solche ansah. In einem offenen Gespräch konnte sie ihm ihr seit einiger Zeit andauerndes Unbehagen verdeutlichen und sich für ihre Gleichberechtigung im Familienunternehmen einsetzen.
Jetzt kann die Nachfolgeplanung auf Augenhöhe weitergehen!
Du interessierst dich für ein Coaching für eure Familie? Nimm gern hier Kontakt auf. Ich freue mich auf euch!
Photo: Mera Krautzig